Nachhaltige Blumendeko - worauf muss geachtet werden?


3 Fragen an die Blumendesignerin Anja von Bloomfeld


Was ist beim Thema Nachhaltigkeit bei der Blumendeko zu beachten?

Das ist im Detail ein umfangreiches Thema, das vermutlich schon einen Blogeintrag füllen könnte. Daher möchte ich hier die wesentlichsten Punkte aufführen: Verwende für deine Blumendeko regionale und saisonale Blumen, im Idealfall aus nachhaltigem oder ökologischem Anbau bzw. aus der Natur und deinem Garten – jede Jahreszeit hat Ihren Reiz! Die Mitglieder der SlowflowerBewegung helfen sicherlich weiter. Achte bei Trockenblumen darauf, dass sie nur natürlich bzw. sonnengebleicht und nicht gefärbt sind. Ein Großteil der Trockenblumen auf dem Markt ist nicht in ihrem natürlichen Zustand, sondern mit Chemikalien behandelt. Verzichte auf Steckschaum und Einmalplastik. Es gibt tolle alternative Techniken für Blumenarrangements.

Kannst du uns die Slowflower-Bewegung näherbringen?

Viele Menschen achten heute darauf, woher ihr Essen kommt und wie es hergestellt wurde, doch im Bereich Schnittblumen und Floristik gibt es da ein großes Ungleichgewicht. Im Zuge der Globalisierung hat sich der Preisdruck verschärft und die Produktion von über 90% aller Schnittblumen, die in Deutschland verkauft werden, wurde ins Ausland verlegt. Heute versinnbildlichen Blumen etwas, wofür sie selbst kaum mehr stehen: Schnittblumen sind zur Massenware geworden: billig, uniform und jederzeit verfügbar. Die Blumen stammen aus Ländern wie Kenia, Sambia, Äthiopien oder Ecuador, wo Böden, Seen und Naturschutzgebiete mit den Spritzmittelrückständen aus den Monokulturen vergiftet werden, es fragwürdige Arbeitsbedingungen gibt, keine oder unzureichende Schutzkleidung, Niedriglöhne und Ausbeutung. In diesem Bereich gibt es bisher leider kaum Aufklärung, Information oder Öffentlichkeitsarbeit. Das möchten die Slowflower-Bewegung ändern und setzt sich dafür ein, dass Blumen und Menschen, die mit ihnen arbeiten, wieder wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Mit den strengen Leitlinien sorgen sie für Transparenz und Vertrauen im nachhaltigen Schnittblumenanbau. In der Praxis heißt das für die Mitglieder: beim Anbau in Kreisläufen zu wirtschaften, keine Pestizide einzusetzen, organischen Dünger zu verwenden, die Boden-Gesundheit und den Insektenschutz zu pflegen, auf Einmal-Plastik und Steckmasse zu verzichten sowie nachhaltige Verpackung zu nutzen. Zudem sollen die Menschen wieder mehr für Blumen sensibilisiert werden, die durch ihre Natürlichkeit und Wildheit berühren. Die Flowerfarmer, Farmerfloristen und Blumengärtner fördern Schönheit, die mit allen Sinnen erlebbar ist: Man kann sie sehen, spüren und riechen!


*Teile des Textes sind der Webseite der SlowflowerBewegung entnommen.


Wer oder was hat dich dazu inspiriert, mit Blumen zu arbeiten?

Meine Mutter und die Schönheit der Natur. Und eine Freundin von mir meinte mal: „Anja, du musst mit Blumen arbeiten!“ Der Satz hatte sich in meinem Kopf festgesetzt…

Danke liebe Anja für deine Zeit & für den interessanten Input zum Thema nachhaltige Blumendeko!




Foto: Karin Stöhr | Deko: DecOra Eventdesign | Blumen: Bloomfeld Neunhof